Berufsbild eines Industriemeister Metall
Industriemeister Metall arbeiten in Unternehmen aus der metallverarbeitenden Industrie. Das können zum Beispiel Automobilhersteller wie BMW, die Deutsche Bahn, oder Maschinenbauunternehmen wie Grob und DMG Mori sein. Das berufliche Kerngebiet kann im Produktionssektor oder Verwaltungsbereich liegen.
Herr A. hat seine Ausbildung als Stanz- und Umformmechaniker erfolgreich beendet und arbeitete seit einem Jahr bei einem Maschinenhersteller. Er entschied sich für die Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister Metall. Heute arbeitet Herr A. bei einem großen Maschinenbauunternehmen, das für die mechanische Fertigung im Bereich Pumpenbau zuständig ist. Er hat eine Position im mittleren Management inne, Führungsverantwortung und einen innovativen Arbeitsbereich mit High¬tech-Produkten.
Geprüfte Industriemeister der Fachrichtung Metall verfügen über ein umfangreiches technisches Praxiswissen. Gleichzeitig haben Sie die notwendigen betriebswirtschaftlichen Kompetenzen, um unternehmerische Entscheidungen zu treffen und dabei die Betriebskennzahlen im Auge zu behalten. Somit sind Sie in der Lage die Verantwortung für einen reibungslosen Produktionsablauf zu übernehmen, der die Einhaltung von Qualitätsstandards, Produktionsvorgaben und Entwicklung berücksichtigt.
Als Industriemeister mit der Fachrichtung Metall zählen Sie zu den technischen Fachkräften mit Führungsverantwortung. Sie agieren als Kommunikationsschnittpunkt zwischen Unternehmensleitung und Personal. Ihr Aufgabenbereich ist weit gefächert. So zählt nicht nur die Planung von Produktionsabläufen und die Steuerung von Produktionsprozessen zu Ihrem Tätigkeitsbereich, sondern auch die Personalführung, Ausbildung und die Schulung der Mitarbeiter. In Bezug auf die Personalführung übernehmen Sie die Verantwortung für ein sozial und technisch gut ausgebildetes und funktionierendes Team. Sie erkennen Mitarbeiterpotenziale, führen Mitarbeitergespräche und schlichten eventuelle Konflikte. Als Vermittler tragen Sie Unternehmensentscheidungen an ihr Team weiter und sorgen für eine gute Umsetzung, welche die Einhaltung der Kundenvorgaben berücksichtigt.
Durch Ihre Kenntnisse auf betriebswirtschaftlicher Ebene treffen Sie eigene Entscheidungen im Hinblick unterschiedlicher Kosten- und Einflussfaktoren auf das Unternehmen. Sie analysieren diese und schätzen die Handlungen anderer zuverlässig ein. Durch dieses unternehmerische Denken und Handeln sind Sie maßgeblich am Erfolg des Unternehmens beteiligt. Außerdem beschäftigen sich geprüfte industriemeister Metall mit rechtsbewusstem Handeln. Das heißt Sie kennen sich mit Arbeitsverträgen, Tarifverträgen und den rechtlichen Rahmenbedingungen des Kündigungsschutzes aus. Auch Betriebsverfassung und betrieblicher Arbeitsschutz sind für Sie keine Fremdwörter.
Das rechtsbewusste Handeln beinhaltet weiter das Sozialversicherungsrecht und die Produkthaftung. Sie führen Prüftätigkeiten durch, erarbeiten technische Dokumentationen und halten diese auf dem neusten Stand. Ein zusätzlicher Verantwortungsbereich ist die Betriebstechnik. Dieser Bereich beinhaltet die Analyse, Anpassung, das Programmieren von Steuerungen, Geräten und Baugruppen. Sie wählen die richtigen Antriebssysteme und sind für deren Integration verantwortlich. Außerdem stellen Sie IT-Systeme bereit, die gegeben Falls auch für die Weiterentwicklung von Innovationen notwendig sind.
Als Industriemeister gewähren Sie ebenso die Sicherheit von Betriebsmitteln und nehmen elektrische Installationen vor. Die Fähigkeiten des Industriemeisters Metall in der Montagtechnik ermöglichen ihm das Zusammenfügen und den Ausbau technischer Teile Die Installation und der Austausch von mechanischen Komponenten stellen für ihn kein Problem dar. Industriemeister Metall erstellen Fehlerprotokolle, Fehleranalysen sowie technische Dokumentationen und können so Schwachstellen an Produktionsanlagen beseitigen. Durch ihr Sicherheitsbewusstsein und Qualitätserstreben gelingt Ihnen die Instandsetzungshaltung.
Karriere
Möchten Sie auch Karriere machen und die Aufstiegsfortbildung zum geprüften Industriemeister mit in der Fachrichtung Metall belegen? Dann bestimmt auch deswegen, weil Sie sich ein besseres Gehalt vorstellen.
Dann beeinflussen auch die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden und etwaige Bonuszahlungen wie beispielsweise Urlaubsgeld Ihr Gehalt. Somit liegt der Verdienst bei einem Durchschnitt von 3.200 Euro brutto monatlich. Industriemeister Metall haben also nicht nur eine große Bandbreite verschiedener interessanter Aufgaben vor sich, sondern verdienen deutlich mehr als zuvor.
Aufgrund der ausgeprägten theoretischen und praktischen Expertise verfügen sind sie auf dem Markt sehr gefragt. Dem direkten Start in die Führungsposition und spannenden Aufgaben steht Ihnen also nichts mehr im Wege. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Aufstiegsfortbildung können Sie sich über einen anerkennten Abschluss als geprüfter Industriemeister der Fachrichtung Metall freuen. Abgesehen davon haben Sie mit dem Abschluss eine Hochschulzugangsberechtigung erworben, die ihnen ein Studium, eine Selbständigkeit oder eine zusätzliche Weiterbildung ermöglicht.
Aufgaben
Die Aufgaben des Industriemeisters Metall werden in der Fortbildung in drei umfassende Bereiche aufgeteilt: Die Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation, die arbeitspädagogische Qualifikation (nach Aevo) und die Handlungsspezifische Qualifikation. Hier erhalten Sie einen Überblick über die Aufgaben eines Industriemeisters Metall:
Die Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (BQ) (bereichsübergreifende Kompetenzen)
Rechtsbewusstes Handeln:
- Berücksichtigen arbeitsrechtlicher Vorschriften und Bestimmungen, Berücksichtigung des Arbeitsvertragsrechts, des Tarifvertragsrechts und betrieblicher Vereinbarungen
- Berücksichtigen der Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes, insbesondere der Beteiligungsrechte betriebsverfassungsrechtlicher Organe
- Berücksichtigen rechtlicher Bestimmungen hinsichtlich der Sozialversicherung, der Entgeltfindung sowie der Arbeitsförderung
- Berücksichtigen arbeitsschutz- und arbeitssicherheitsrechtlicher Vorschriften und Bestimmungen in Abstimmung mit betrieblichen und außerbetrieblichen Institutionen
- Berücksichtigen der Vorschriften des Umweltrechts
- Berücksichtigen einschlägiger wirtschaftsrechtlicher Vorschriften und Bestimmungen, insbesondere hinsichtlich der Produktverantwortung, der Produkthaftung sowie des Datenschutzes
Betriebswirtschaftliches Handeln:
- Berücksichtigen der ökonomischen Handlungsprinzipien von Unternehmen
- Berücksichtigen der Grundsätze betrieblicher Aufbau- und Ablauforganisation
- Anwenden von Methoden der Organisationsentwicklung
- Berücksichtigen von Methoden der Entgeltfindung und der kontinuierlichen, betrieblichen Verbesserung
- Unterscheiden von Kostenarten-, Kostenstellen und Kostenträgerrechnung sowie Durchführen 30 von Kalkulationsverfahren
Zusammenarbeit im Betrieb, Weiterentwicklung und Führung:
- Beurteilen und Fördern der beruflichen Entwicklung des Einzelnen
- Beurteilen und Berücksichtigen des Einflusses von Arbeitsorganisation und des Arbeitsplatzes auf das Sozialverhalten
- Beurteilen von Einflüssen der Gruppenstruktur auf das Gruppenverhalten
- Auseinandersetzen mit eigenem und fremdem Führungsverhalten
- Anwenden von Führungsmethoden und -techniken
- Fördern der Kommunikation und Kooperation
Organisation, Kommunikation und Führung:
- Personalführung und -entwicklung
- Betriebliches Kostenwesen
- Verantwortliches Handeln im Betrieb
- Qualitätsmanagement
- Information und Kommunikation
Die Handlungsspezifische Qualifikation (HQ)
Qualifikationsschwerpunkt Organisation
- Betriebliches Kostenwesen
- Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme
- Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
Qualifikationsschwerpunkt Technik
- Betriebstechnik
- Fertigungstechnik
- Montagetechnik
Qualifikationsschwerpunkt Führung und Personal
- Personalführung
- Personalentwicklung
- Qualitätsmanagement
Arbeitspädagogische Organisation
- Ausbildungsplanung: Vorbereitung, Durchführung und Abschluss (nach Aevo)
- Auszubildenen Auswahl und Einstellung in Kooperation mit der Geschäftsleitung
- Voraussetzung für den Fortbildungsstart und Prüfungszulassung
Voraussetzungen
Prüfungsteil Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (laut Rechtsverordnung): Die Zulassungsvoraussetzungen Geprüfter Industriemeister Metall/Geprüfte Industriemeisterin Metall gegeben, wenn einer der folgenden Punkte erfüllt ist:
- Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf bestanden, aus dem Bereich der metallverarbeitenden Berufe und mindestens ein Jahr Berufspraxis
- Ein anderer erfolgreicher Abschluss in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf mit zusätzlicher dreijähriger Berufserfahrung
- Eine mindestens sechsjährige Berufserfahrung aus dem fachrichtungsspezifischen Teil
Prüfungsteil Fachrichtungsübergreifende Handlungsspezifische Qualifikation (laut Rechtsverordnung): Die Zulassungsvoraussetzungen Geprüfter Industriemeister Metall/Geprüfte Industriemeisterin Metall gegeben, wenn alle der folgenden Punkte erfüllt sind:
- Erfolgreiches Bestehen der Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (in den letzten 5 Jahren)
- Ein zusätzliches Jahr Berufspraxis (zwei Jahre ohne Berufsausbildung)
- Der Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Eignung durch eine erfolgreich abgelegte Prüfung nach §4 der AEVO (Ada Schein)
Wichtige Randinformationen:
- Im Einzelfall dürfen auch Personen zur Prüfung zugelassen werden, die durch Nachweise versichern können, diese Fertigkeiten auf anderen Wegen bereits erlangt zu haben und eine Zulassung zur Prüfung gerechtfertigt ist.
- Die Prüfung zum Industriemeister Metall wird von der IHK abgenommen. Die Möglichkeit gibt es zweimal im Jahr jeweils im Frühjahr und im Herbst.
- Sie Zulassungsvoraussetzungen können vorab von der IHK geprüft werden.
- Es ist möglich während der Vorbereitungsphase auf den Lehrgang, weitere Berufspraxis zu sammeln.
- Die Prüfungsverordnung wird vom Justizministerium zur Verfügung gestellt.
- Weiterbildungsformen: Vollzeit, Teilzeit und Fernstudium.
- Die Kosten sind abhängig von der Art des Lehrgangs.