Mechatronik Fachrichtung, Industriemeister Mechatronik IHK

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Berufsbild

Der Industriemeister Mechatronik arbeitet in Branchen des Maschinen- und Anlagenbau, der Automobilindustrie, der Stahl- und Metallverarbeitung, der Elektro- und Holzindustrie. Als Fachexperte mit Führungsverantwortung tätigt er eine leitende Position im Unternehmen und nimmt eine Schlüsselrolle ein, denn er fungiert als operativer Steuerer. Damit überprüft er auch die Richtigkeit sowie Durchführung seiner Anweisung an die Mitarbeiter und hebelt Fehlerquellen im Produktionsablauf aus. Er trägt damit in hohem Maße zum Unternehmenserfolg bei. Mit seiner technischen Expertise kann er die betrieblichen Abläufe koordinieren, planen und optimieren. Ebenfalls steht er seinen Auszubildenden mit Rat und Tat zur Seite. Sein Schwerpunkt liegt im Mittel zwischen Elektronik, Mechanik und Informatik. Er kann dadurch diejenigen Anforderungen erfüllen, die einem Techniker oder Ingenieur entsprechen. Um ein Beispiel zu nennen; der Industriemeister Mechatronik arbeitet in einem Schichtsystem eines großen Logistikzentrums. Zusätzlich kümmert er sich um die Sicherheitstechnik der Produktionsanlagen und unterstütz beim Ausbau sowie Neuinstallationen. Die Betreuung der firmeninternen beziehungsweise externen Kunden fällt ebenfalls in seinen Aufgabenbereich. ebenso ermittelt er Störungsursachen, führt Sicherheitsprüfungen und Funktionstest an mechanischen Anlagen durch.

Herr B. hat seine Ausbildung als Mechatroniker erfolgreich abgeschlossen. Nach seiner Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister Mechatronik arbeitet er bei einem internationalen Versandunternehmen im mittleren Management. Dort ist er hauptsächlich für die Steuerung der Produktionsabläufe zuständig und sorgt für ein reibungsloses Funktionieren der Förderbänder sowie die Instandhaltung der haustechnischen Anlagen.

Karriere

Der Industriemeister Mechatronik hat sehr gute Karrierechancen, da es auf dem Markt viele Stellenangebote gibt, die noch lange nicht gesättigt sind. Die Kombination aus technischem Fachwissen mit Praxiserfahrung und Führungsqualitäten macht ihn zu einer begehrten Arbeitskraft. Das Gehalt liegt durchschnittlich bei 2.500 Euro brutto monatlich und hängt von Faktoren wie Unternehmensgröße, Tarifvertrag, Region und Tätigkeitsbereich ab.
Mit dem erfolgreichen Abschluss als Industriemeister Mechatronik, stehen auch die Türen für ein Studium offen. Dem hinzu kann eine Selbständigkeit oder Weiterbildung zum technischen Betriebswirt angestrebt werden.

Aufgaben

Die Aufgaben des Industrie Meisters Mechatronik werden in der Fortbildung in drei umfassende Bereiche aufgeteilt: Die Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation, die arbeitspädagogische Qualifikation (nach Aevo) und die Handlungsspezifische Qualifikation.

Hier erhalten Sie einen Überblick über die Aufgaben eines Industriemeisters Mechatronik:

Die Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (BQ)
(bereichsübergreifende Kompetenzen)

Rechtsbewusstes Handeln:

– Berücksichtigen arbeitsrechtlicher Vorschriften und Bestimmungen, Berücksichtigung des Arbeitsvertragsrechts, des Tarifvertragsrechts und betrieblicher Vereinbarungen
– Berücksichtigen der Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes, insbesondere der Beteiligungsrechte betriebsverfassungsrechtlicher Organe
– Berücksichtigen rechtlicher Bestimmungen hinsichtlich der Sozialversicherung, der Entgeltfindung sowie der Arbeitsförderung
– Berücksichtigen arbeitsschutz- und arbeitssicherheitsrechtlicher Vorschriften und Bestimmungen in Abstimmung mit betrieblichen und außerbetrieblichen Institutionen
– Berücksichtigen der Vorschriften des Umweltrechts
– Berücksichtigen einschlägiger wirtschaftsrechtlicher Vorschriften und Bestimmungen, insbesondere hinsichtlich der Produktverantwortung, der Produkthaftung sowie des Datenschutzes
Betriebswirtschaftliches Handeln:
– Berücksichtigen der ökonomischen Handlungsprinzipien von Unternehmen
– Berücksichtigen der Grundsätze betrieblicher Aufbau- und Ablauforganisation
– Anwenden von Methoden der Organisationsentwicklung
– Berücksichtigen von Methoden der Entgeltfindung und der kontinuierlichen, betrieblichen Verbesserung
– Unterscheiden von Kostenarten-, Kostenstellen und Kostenträgerrechnung sowie Durchführen 30 von Kalkulationsverfahren

Zusammenarbeit im Betrieb, Weiterentwicklung und Führung:

– Beurteilen und Fördern der beruflichen Entwicklung des Einzelnen
– Beurteilen und Berücksichtigen des Einflusses von Arbeitsorganisation und des Arbeitsplatzes auf das Sozialverhalten
– Beurteilen von Einflüssen der Gruppenstruktur auf das Gruppenverhalten
– Auseinandersetzen mit eigenem und fremdem Führungsverhalten
– Anwenden von Führungsmethoden und -techniken
– Fördern der Kommunikation und Kooperation

Organisation, Kommunikation und Führung:

– Personalführung und -entwicklung
– Betriebliches Kostenwesen
– Verantwortliches Handeln im Betrieb
– Qualitätsmanagement
– Information und Kommunikation

Die Handlungsspezifische Qualifikation (HQ)

Handlungsbereich Technik:

– Systemintegration
– Technische Applikation
– Kundenunterstützung und Service Organisation

Betriebliches Kostenwesen:

– Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme
– Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz

Führung und Personal:

– Personalführung
– Personalentwicklung
– Qualitätsmanagement

arbeitspädagogische Organisation

– Ausbildungsplanung: Vorbereitung, Durchführung und Abschluss (nach Aevo)
– Auszubildenen Auswahl und Einstellung in Kooperation mit der Geschäftsleitung
– Voraussetzung für den Fortbildungsstart und Prüfungszulassung

Voraussetzungen

Prüfungsteil Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (laut Rechtsverordnung):

Die Zulassungsvoraussetzungen Geprüfter Industriemeister Mechatronik/Geprüfte Industriemeisterin Mechatronik gegeben, wenn einer der folgenden Punkte erfüllt ist:

– Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf aus dem Bereich Mechatronik, Elektronik, Metallverarbeitung, Informatik oder in der Automobilindustrie bestanden
– Ein anderer erfolgreicher Abschluss aus einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf mit zusätzlicher 6-monatiger Berufserfahrung
– Eine mindestens vierjährige Berufserfahrung

Prüfungsteil Fachrichtungsübergreifende Handlungsspezifische Qualifikation (laut Rechtsverordnung):

Die Zulassungsvoraussetzungen Geprüfter Industriemeister Chemie/Geprüfte Industriemeisterin Chemie gegeben, wenn alle der folgenden Punkte erfüllt sind:

– Erfolgreiches Bestehen der Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (in den letzten 5 Jahren)
– Ein zusätzliches Jahr Berufspraxis
– Der Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Eignung durch eine erfolgreich abgelegte Prüfung nach §4 der AEVO (Ada Schein)

Wichtige Randinformationen:

• Im Einzelfall dürfen auch Personen zur Prüfung zugelassen werden, die durch Nachweise versichern können, diese Fertigkeiten auf anderen Wegen bereits erlangt zu haben und eine Zulassung zur Prüfung gerechtfertigt ist.

• Die Prüfung zum Industriemeister Mechatronik wird von der IHK abgenommen. Die Möglichkeit gibt es zweimal im Jahr jeweils im Frühjahr und im Herbst.

• Sie Zulassungsvoraussetzungen können vorab von der IHK geprüft werden.

• Es ist möglich während der Vorbereitungsphase auf den Lehrgang, weitere Berufspraxis zu sammeln.

• Die Prüfungsverordnung wird vom Justizministerium zur Verfügung gestellt.

• Weiterbildungsformen: Vollzeit, Teilzeit und Fernstudium.

• Die Kosten sind abhängig von der Art des Lehrgangs.

Über den Autor

industriemeister

Hannes Wiegand besitzt einen Abschluss als Diplom-Ingenieur/in (BA) Elektrotechnik und hat darüber hinaus einen Meistertitel als Mechatroniker IHK. Auf industriemeister.net betreibt er ein kostenloses Infoportal für Berufseinsteiger und Interessierte Meisteranwärter.

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Hannes Wiegand besitzt einen Abschluss als Diplom-Ingenieur/in (BA) Elektrotechnik und hat darüber hinaus einen Meistertitel als Mechatroniker IHK. Auf industriemeister.net betreibt er ein kostenloses Infoportal für Berufseinsteiger und Interessierte Meisteranwärter.

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